Ausbildung zum Flächensuchteam

Vor der eigentlichen Ausbildung zum Rettungshund wird jeder Vierbeiner einem Eignungstest unterzogen. Bei diesem Eignungstest wird geprüft, ob der Hund ein sozialverträglicher Hund ist, ein freundliches Wesen hat und keine große Angst oder sogar Aggressionsverhalten zeigt. Besteht der Hund diesen Test kann mit Ihm die Ausbildung begonnen werden.

Ganz am Anfang der Ausbildung zum Flächensuchhund wird der Hund in sogenannten „Spielkreisen“ an fremde Personen gewöhnt. Es stehen ein paar Helfer im Kreis, die nacheinander den Hund zu sich rufen und mit ihm spielen, ihn streicheln und füttern. Parallel dazu wird im Training dem Hund beigebracht, eine Person auf Anforderung anzubellen, die ihn hierfür mit leckerem Futter belohnt. Selbstverständlich gibt es auch Hunde die einfach nicht gerne bellen möchten. Das ist aber ganz und gar kein Hindernis, diese Hunde können auch zum Rettungshund ausgebildet werden. Diese Vierbeiner werden dann Rückverweiser oder Bringsler…aber hierzu später mehr.

Dem Hund wird Schritt für Schritt beigebracht eine Person in der Fläche zu suchen. Zu Beginn geschieht dies noch mit Anreizen d.h. der Hund sieht die Person mit seiner Bestätigung (Futter) wegrennen und sich verstecken. Der Hund wird mit seiner Kenndecke und einem Suchkommando von seinem Hundeführer losgeschickt. Hat er die Versteckperson gefunden und angezeigt wird er natürlich mit seinem Futter von dieser belohnt. Am Anfang bekommt der Hund noch Hilfestellung um die Anzeige auszulösen.

Wenn der Hund in der Anzeige sicherer wird und er weiß was zu tun ist wenn er die Kenndecke angezogen bekommt, geht man einen Schritt weiter. Der Hund sieht nun nicht mehr wie die Versteckperson vor ihm wegrennt, er muss diese nun aktiv mit seiner Nase suchen gehen. Von seinem Hundeführer taktisch durchs Gelände geführt, lernt der Hund während seiner Ausbildung, die Versteckperson in verschiedenen Positionen bzw. Lagerungen aufzuspüren und anzuzeigen…sei es sitzende; liegende oder stehende Personen;  Personen die vor sich her reden; die auf Bäumen sitzen; unter Geäst liegen oder in Rohren; Tonnen unter Wurzeln sich verstecken.

Anzeigearten

Der Verbeller lernt es, bei der gefundenen Person so lange zu bellen, bis sein Hundeführer zu ihm dazu gestoßen ist.

Der Rückverweiser oder auch Freiverweiser lernt es, zwischen der gefundenen Person und seinem Hundeführer so lange hin und her zu pendeln und währenddessen, seinem Hundeführer immer wieder seinen Fund anzuzeigen bis dieser bei der gesuchten Person angekommen ist. Meisten werden diese Hunde so ausgebildet, dass sie durch Anspringen ihrem Hundeführer den Fund anzeigen bzw. mitteilen.

Der Bringsler ist im eigentlichen Sinne ein Rückverweiser mit der Besonderheit, dass er seinem Hundeführer, durch im Maul halten einen Spielzeuges (Bringsel) seinen Fund anzeigt. Sein Bringsel baumelt vorne an der Kenndecke welches er ins Maul nimmt wenn er die Person gefunden hat. Der Hund rennt dann zu seinem Hundeführer, der das Bringsel dem Hund aus dem Maul nimmt und dem Hund zur Versteckperson folgt. Auch hier pendelt der Hund ggfs. öfter hin und her.

Welche Anzeigeart mi dem Hund und dessen Hundeführer trainiert wird, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Unabhängig von der Anzeigeart ist die Ausbildung bis Hin zur ersten Prüfung ein langer Weg. Viel Zeit, Geduld, Ausdauer und auch mal Rückschläge gehören zu diesem Weg dazu. Die Ausbildung zum Flächensuchteam dauert ca. 2 Jahre und je nach Hund und Hundeführer auch mal ein wenig länger. Nach der ersten bestandenen Prüfung heißt es aber weiter trainieren und fleißig sein, denn jeden Moment kann der nächste Einsatz kommen bei dem ein Mensch unsere Hilfe benötigt. Alle 18 Monate heißt es für unsere geprüften Flächensuchteams ab zur Folgeprüfung denn nur mit Bestehen dieser, darf das Team weiter zu Einsätzen.